AdWords News Woche 48/2017

News in Hülle und Fülle lieferte uns die vergangene Cyber Monday-Woche. Wir haben für euch wie immer das Wichtigste zusammengefasst: Update beim Customer Match, Price Drop Annotations in Bing Ads, Reformation des Facebook-Werbesystems, Googles Kampf gegen Ticketwucher und Massenwerbung im Facebook Messenger. Wieder viele spannende Themen, auf geht’s!

Customer Match nun auch für Telefonnummern und Adressen

Mit Customer Match (Kundenabgleich) ist es möglich, in AdWords benutzerdefinierte Zielgruppen auf Basis von Kontaktdaten der Kunden zu erstellen. Dazu wird eine Liste mit E-Mail-Adressen in AdWords hochgeladen und als Zielgruppe eingerichtet. Sind nun Google-Nutzer dieser Liste in ihrem Account eingeloggt, können ihnen entsprechende Anzeigen auf YouTube, in Gmail, Google Suche oder Shopping präsentiert werden.

Durch ein Update ist es nun möglich, neben der Mailadresse auch die Telefonnummer oder Kontaktadresse, bzw. eine Kombination verschiedener Daten des Nutzers als Information einzuspeisen.

New Customer Match

Die neuen Möglichkeiten dürften dafür sorgen, dass Customer Match noch breiter eingesetzt wird. Denn je mehr Daten Google zur Verfügung hat, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass „Customer gematcht“ werden. Datenschützer wiederum werden davon nicht begeistert sein.

Im Handling hat sich ansonsten nichts geändert. In der Google Hilfe finden sich Formatierungsrichtlinien oder auch allgemeine Informationen zu Customer Match.

Price Drop Annotations in Bing Ads

Vor zwei Wochen berichteten wir über die automatische Anzeigenerweiterung „Price Drop Annotations“ in Google Shopping. Nun ist sie uns auch bei Bing aufgefallen.

Bing Ads Price Drop Alert Annotation

Die Erweiterung zeigt einen durchschnittlichen Preisrückgang im Vergleich zu den vorherigen 90 Tagen an. Der Preisvorteil bezieht sich allein auf ein spezifisches Produkt im jeweiligen Shop, ist also kein Vergleich zum Wettbewerber.

Bei Bing heißt die Price Drop Annotation übrigens „Anmerkung zur Warnung bei einem Preissturz“ und ist laut der Bing Ads Hilfe nur in UK und USA verfügbar. Wir haben es hier also ebenfalls mit einem Test zu tun. Interessanterweise bereits kurz nachdem wir es in der Google Suche entdeckt haben.

Außerdem fallen beim Screenshot die Badges vor dem Shopnamen auf. Hierbei handelt es sich wohl um „Anmerkungen mit Badge für führende Händler“. Auch diese sind angeblich noch nicht in Deutschland verfügbar. Bing scheint aber beide Funktionen für den deutschen Markt zu planen. Wir warten noch auf eine offizielle Stellungnahme.

Facebook reformiert sein Werbesystem

Facebook wurde in den letzten Jahren oft kritisiert: Verbreitung bzw. Zulassung von Fake-News oder Wahlmanipulation, teilweise Duldung von Hass-Inhalten, dafür sofortiges Sperren von „Nippelbildern“ etc. Abermals reagiert das soziale Netzwerk und stellt sieben Prinzipien zur Reformierung des Werbesystems vor:

  • Der Mensch steht immer an erster Stelle
  • Facebook verkauft keine Daten
  • Jeder kann selbst steuern, welche Werbung er oder sie sieht
  • Werbung muss transparent sein
  • Werbung muss sicher sein und darf nicht diskriminieren
  • Werbung muss große und kleine Unternehmen stärken
  • Facebook verbessert sich stetig

Diese Ziele will Facebook mittels Einsatz künstlicher Intelligenz und Maschinenlernen erreichen. Bleibt zu hoffen, dass das Projekt nicht wieder eigene Ziele verfolgt, wie kürzlich die beiden Chatbots.

Google geht gegen Ticketwucher vor

Ob Pokalfinale, Champions League oder ausverkaufte Konzerte – Ticketportale wie Viagogo ermöglichen auch kurz vorher noch an ein Ticket zu kommen. Jedoch nicht selten zu absoluten Wucherpreisen. Google AdWords möchte dem Kartenwucher keine Plattform mehr bieten und ändert deshalb seine Richtlinien.

Die Änderung betrifft alle Wiederverkäufer und bedeutet konkret, dass diese ab Januar 2018 eine Zulassung bei AdWords beantragen müssen. Diese bedingt unter anderem, dass sie sich als Nicht-primärer-Ticketverkäufer ausweisen. Auch Steuern und Gebühren müssen transparent ausgewiesen werden. Wer außerdem die Namen der Künstler und Künstlerinnen in die Domain schreibt, wird abgelehnt.
Ab März geht Google noch einen Schritt weiter: Ab dann muss der Originalpreis der Karte ausgewiesen werden. Direkter Ticketverkauf von den Veranstaltern ist davon übrigens nicht betroffen.

Wir begrüßen diese Entscheidung! Wer Tickets massenweise aufkauft und sich daran ohnehin eine goldene Nase verdient, soll dafür nicht noch doppelt belohnt werden.

Massenwerbung im Facebook Messenger

Bei einer aktuell getesteten Beta ist es Unternehmen möglich, tausende Werbe-Nachrichten gleichzeitig an Facebook-User zu schicken. Nun sind erste Screenshots aus dem sogenannten „Messenger Broadcast“ aufgetaucht.

Messanger Broadcast

Quelle: onlinemarketing.de

Die Nachricht verfügt demnach über folgende Inhalte:

  • Willkommensnachricht (die erste Nachricht, die dem User geschickt wird)
  • eigentliche Nachricht (Text, Bilder oder Videos)
  • Nachrichtentitel
  • Teaser
  • Call-to-Action

Aus einem anderen Screenshot geht hervor, dass die Reichweite für Unternehmen kostenpflichtig ist. Logisch, Facebook will hier natürlich mitverdienen.

Für große Unternehmen ist diese Funktion sicherlich interessant, da Zielgruppen schnell und effektiv erreicht werden können. Dem entgegen steht jedoch die User Experience, da mehrere solcher Nachrichten durchaus als Belästigung gesehen werden können. Mal sehen, welches Argument für Facebook überwiegt und wie weit her es mit den oben genannten Prinzipien dann ist.

Weitere Kurznachrichten

Spracheinstellungen bei Bing Ads werden überarbeitet

Laut Aussage vom Bing Ads Support wird es bald möglich sein, die Sprache der Kampagnen, bzw. Anzeigengruppen in der Bing Ads Oberfläche zu ändern. Momentan treten beim Import von Google Kampagnen häufig Fehler in den Spracheinstellungen auf, welche oft nur durch einen Anruf beim Support gelöst werden können. Bis Ende des Jahres soll die neue Funktion gelauncht sein, der Editor folgt dann 2018. Auch beim Bing Ads Ziel-CPA werden wir bald erste Tests fahren können. Wir sind sehr gespannt!

Studie: Werden mobile Anzeigen meist versehentlich geklickt?

Einer US-amerikanischen Studie zufolge werden mobile Anzeigen tatsächlich nur selten gezielt geklickt. Das dürfte Werbetreibende nicht freuen. Die M-Commerce-Plattform „Button“ hat herausgefunden, dass diese Werbeform nicht wirklich beliebt ist. Selbst 40% der mobil-affinen Nutzer klicken sehr selten auf mobile Anzeigen, 17% sogar nie.
Bedeutet das, dass auf mobile Werbung lieber verzichtet werden sollte? Nein! Denn mobiler Traffic ist enorm wichtig und nimmt stets an Volumen und Relevanz zu. Stattdessen sollte verstärkt auf Relevanz und zielgenaue Ausrichtung der Anzeigen geachtet werden, um Fehltraffic zu minimieren.

YouTube, Google Shopping, News- & Bildersuche jetzt bei Google Trends

Seit kurzem zeigt Google Trends Daten für Youtube, Google-Shopping, Google News-Suche und Bildersuche. Wird ein Begriff eingegeben ist standardmäßig „Websuche“ aktiviert, kann über einen Filter aber entsprechend geändert werden. Händler und Werbetreibende dürfte das freuen, da sie jetzt noch bessere Möglichkeiten haben, Trends auszuwerten und für sich zu nutzen.

Deutscher Onlinehandel auf der Überholspur

Dem Institut für Handelsforschung zufolge könnte der deutsche Onlinehandel bis 2021 die 80 Milliarden Euro-Marke knacken. Wird die bisherige Entwicklung als Grundlage für diese Aussage genommen, dürften die Experten Recht behalten. Bereits dieses Jahr ist ein Umsatzplus von 10,8 % im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen.

Viel Input diese Woche, und das mitten im Weihnachtsgeschäft. Achja, und es startet natürlich die Adventszeit, also vergesst nicht die Lieben zuhause. ?

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