Am 11. März 2009 startet Google mit den Interested Based Ads ein neues System im Beta Test, welches die AdWords Werbung im Content-Werbenetzwerk und auf Youtube relevanter gestalten soll. Ziel des System ist es, passgenauere Werbung in Form von AdWords-Textanzeigen oder Image-Anzeigen nach den Interessen der User zu schalten.
Das System: Interested Based Ads
Grundsätzlich soll es zwei Möglichkeiten des Interessen basierten Targetings geben:
- Werbung anhand der früheren Kontakte des Users, d.h. wenn ein User auf der Seite eines Werbetreibenden war, dann kann ihm in der Folge beim Surfen auf Seiten des Contentnetzwerks oder auf Youtube Werbung des früher besuchten Werbetreibenden eingeblendet werden.
- Werbung anhand der Interessen des Users, d.h. wenn ein User sich viel auf Sportwebseiten aufhält, dann werden für ihn im Contententzwerk vermehrt AdWords zum Thema Sport eingeblendet, da er vom System als Sportliebhaber eingestuft wird.
Zur Verwaltung des Systems und u.a. der Interessenkategorien der User gibt es den Ads Preferences Manager. In diesem kann ein User seine Interessen als Grundlage der Interested Based Ads eingeben, bzw. die von Google vorgenommene Einstufung ansehen und ändern. Ebenso besteht die Möglichkeit, das System zu deaktivieren, wenn man keine speziell ausgerichteten Anzeigen möchte.
Als Folge dieser Angaben lernt ein Cookie im Browser des Suchenden durch die angesteuerten Websites, welche Interessen bzw. Themen von diesem bevorzugt werden. IP-Adressen und andere persönliche Daten werden nicht vermerkt.
Wichtig: Betreiber von Seiten, die zum Contentnetzwerrk von Google sollten bis zum 8. April 2009 ihre Datenschutzerklärungen anpassen. Ebenso müssen die User über die Verwendung des neuen System, d.h. also dass ihnen interessenbasierte Anzeigen gezeigt werden könnten, informiert werden
Das System wird sicher eine gewisse Einlaufzeit benötigen, zumal die User erst einmal in die Interessenkategorien eingeordnet werden müssen.
Die Vorteile
Laut Google sind Werbeanzeigen als „der Saft des Lebens der digitalen Wirtschaft“ eine nützliche Informationsquelle für User, weshalb eine Steigerung der Relevanz dieser einen Mehrwert für alle Beteiligten schafft. Einerseits erhält der Nutzer für ihn sinnvollere Werbeeinblendungen, andererseits erhöht sich die Wahrscheinlichkeit von Klicks (das Google Interesse) und damit die Umsätze der Werbetreibenden.
Die Interested Based Ads kann man als Placement-Targeting sehen, wobei die Auswahl der Placements als Zielseiten ersetzt wird durch die Auswahl der zu bewerbenden User und/oder der User-Interessen, die der Werbetreibende bedienen möchte.
Die Schlagworte Googles bezüglich der positiven Eigenschaften der Interested Based Ads lauten folgendermassen:
- Transparenz, weil es für Werbetreibende wie User einsehbar ist, wie und warum welche Anzeigen geschalten werden
- Wahlmöglichkeit, weil der User über den Ads Preferences Manager seine Interessenkategorien einsehen, löschen oder erweitern kann
- Kontrolle, weil der User die Cookies zur Interessenerkennung jederzeit deaktivieren kann
Die Nachteile
Als nachteilig könnte sich im Zeitverlauf die Werbung herausstellen, wenn man auf Seiten surft, mit deren Inhalt man nicht später nochmals in Form von Werbung konfrontiert werden möchte. Inwiefern die Werbung penetrant und nervend wahrgenommen wird, ist jetzt allerdings noch nicht abzusehen.
Ebenso sind die drei oben genannten Schlagwörter nur dann gegeben, wenn der User auch weiss, dass er Einfluss besitzt. Wer allerdings den Ads Preferences Manager nicht kennt …
Fazit
Ziel und Aufgabe des neuen Systems ist es, die Google Content-Werbung relevanter und vor allem ertragreicher für alle Seiten zu machen. Grundsätzlich ist eine Steigerung der (meist äusserst geringen) Klickraten wohl zu erwarten, was die Attraktivität der Werbung im Contentnetzwerk steigern dürfte.